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Krafttraining im Radsport

Du möchtest endlich deine persönliche Bestzeit auf dem Rad verbessern? Oder bei anstrengenden Ausfahrten länger durchhalten? Dann solltest du unbedingt mehr Krafttraining in deinen Radsport Trainingsplan mit einbauen.

Viele Radfahrer vernachlässigen leider diese Einheit, weil sie zu sehr auf den Aufbau ihrer Kondition fixiert sind. Dabei bietet dir eine größere Muskelmasse so viele Vorteile!

Wie das Krafttraining deine Performance auf dem Rad verbessern kann und welche Übungen dabei besonders hilfreich sind, erfährst du hier:

Bergpunkte

  • Wird nicht immer in Trainnigsplänen berücksichtigt 
  • Steigert die Maximalkraft der Muskulatur 
  • Eine Gewichtszunahme kommt oftmals durch eine falsche Ernährungsweise
  • Es gibt praktische Übungen auch ohne Geräte für zu Hause

Was sind Kraftübungen?

Beim Krafttraining setzt du Reize, die so gewählt sind, dass sich Muskeln aufbauen und sich die Kraft deines Körpers erhöht. Du verbesserst damit deine Kraftausdauer, Maximal- und auch Schnellkraft.

Trainierst du mit Gewichten, sollte die Belastung über deine gewohnte (Alltags-) Anstrengung deutlich hinausgehen. Als ideal gilt, wenn du mehr als 30- 50 % deiner Maximalkraft einsetzen musst.

Doch es müssen nicht immer Hanteln & Co. sein. Auch mit Eigengewichtsübungen kannst du eine starke Muskulatur aufbauen.

 

Vorteile von Krafttraining im Radsport

Krafttraining definiert nicht nur deine Muskulatur und lässt dich gut aussehen. Bei regelmäßiger Ausführung hat es auch positive Effekte auf deine Leistung beim Radsport:

 

  • Verbesserung der intramuskulären Koordination (dem Zusammenspiel von Nerv und Muskelfasern)
  • Verbesserung der intermuskulären Koordination (Zusammenspiel der Muskeln untereinander)
  • Vergrößerung des Muskelquerschnitts (Querschnitt der einzelnen Muskelfasern vergrößert sich)




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Ziele von Krafttraining im Radsport

Doch wie genau kommt es nun dazu, dass sich dein Potenzial auf dem Rad durch Kraftsport verbessern lässt? Ganz einfach:

Mithilfe des Krafttrainings steigerst du die Maximalkraft deiner Muskulatur. Dies bedeutet, dass du bei gleichbleibender Trittfrequenz mehr Kraft in die Pedale bringen kannst. Du schaffst es, höhere Wattzahlen zu treten und somit mehr Leistung zu entwickeln. Deine Geschwindigkeit steigt und du kannst diese über einen längeren Zeitraum auch beibehalten. Generell wirst du weniger schnell erschöpfen und neue Bestzeiten erreichen.

Krafttraining schlecht für den Radsport – Mythos, oder nicht?

Im Radsport sträuben sich viele Athletinnen und Athleten noch immer vor den Kraftübungen. Sie rechnen mit einer Gewichtszunahme, die sich auf das Radfahren negativ auswirken könnte. Dagegen sprechen allerdings einige Punkte:

 

  • Eine Gewichtszunahme entsteht meist aufgrund einer schlechten, hochkalorischen Ernährung – nicht durch das Krafttraining an sich
  • Du absolvierst höchstens eine oder zwei Muskelaufbaueinheiten pro Woche, was keinen allzu großen Effekt auf dein Gewicht hat
  • Du wirst deinem Konditionstraining immer die meiste Aufmerksamkeit schenken und damit deinen Fettabbau ankurbeln
  • Durch Kraftübungen erhöht sich die sogenannte aktive Masse (Muskeln) und nicht die passive (Fett), was sich positiv auf deine Leistung im Radsport auswirkt

Tipp

Krafttraining

Wichtig ist dabei, dass du die Muskulatur trainierst, die du für den Radsport benötigst. Extrem aufgepumpte Oberarme werden beispielsweise nicht sonderlich hilfreich sein, um eine neue Bestzeit zu fahren. Ein allgemein starker Oberkörper wird aber zu einer Leistungssteigerung beitragen, da du dein Rad besser unter Kontrolle haben wirst.

Die 10 besten Kraftübungen für den Radsport

Für deine Krafteinheit ohne Gewichte benötigst du folgende Dinge:

  • eine Gymnastikmatte
  • eine Box
  • Handtuch und ein Getränk


Du möchtest mit Geräten trainieren? Dazu findest du weiter unten ein passendes Video. 

Das Aufwärmen gehört zu jeder Trainingseinheit einfach dazu. Damit regst du deinen Kreislauf an und pumpst mehr Blut und somit Sauerstoff in deine Muskeln. Dadurch werden sie belastbarer und weniger anfälliger für Zerrungen und andere Verletzungen.

Beginne mit einem allgemeinen Aufwärmen: Laufe für ein paar Minuten auf der Stelle, mache Hampelmänner oder Seilspringen.

Anschließend fokussierst du dich auf die Muskulatur, die du in der anschließenden Einheit trainieren wirst. Verzichte auf statisches Dehnen und absolviere stattdessen federnde Bewegungen, die deine Faszien (Muskelhüllen) ordentlich mobilisieren.

  1. Um deine Beine aufzuwärmen, stellst du dich seitlich, mit circa einem halben Meter Abstand an eine Wand und hältst dich an ihr fest. Schwinge nun ein Bein locker aus der Hüfte heraus vor und zurück, ohne dein Becken dabei zu verdrehen. Wechsle nach 10 Wiederholungen die Seite.

  2. Stelle dich hüftbreit auf eine Matte und stemme deine Hände in deine Hüften. Kreise nun dein Becken 10 Mal nach links und anschließend 10 Mal in die andere Richtung. Halte deinen Kopf dabei gerade und genieße die Beweglichkeit deiner Wirbelsäule.

  3. Stelle dich wieder stabil auf eine Matte. Deine Beine bleiben komplett gestreckt. Beuge dich nun mit deinem Oberkörper nach vorne, bis deine Hände fast die Matte berühren. Federe sanft auf und ab und wandere dabei von links nach rechts, um deine Wirbelsäule zu mobilisieren.

  4. Für das Aufwärmen deines Schultergürtels kreist du mit beiden Armen gleichzeitig zunächst nach vorne und nach 10 Wiederholungen nach hinten.
  1. Stelle dich aufrecht hin, deine Füße sind hüftbreit auseinander.

  2. Beuge nun deine Knie und sinke mit deinem Gesäß nach hinten.

  3. Für mehr Stabilität streckst du die Arme dabei nach vorne aus.

  4. Wenn du einen rechten Winkel im Knie erreicht hast, drückst du dich wieder kraftvoll nach oben in die Ausgangsposition.

  5. 3 Sets mit 8 bis 10 Wiederholungen

Tipps: Achte darauf, dass deine Knie währenddessen nicht über deine Zehenspitzen hinausragen. Bringe dein Gesäß stattdessen lieber etwas weiter nach hinten. Mache kein Hohlkreuz und halte deinen Nacken lang und gerade.

  1. Stelle dich aufrecht hin und stemme deine Hände links und rechts in deine Hüften.

  2. Setze den linken Fuß weit nach vorne

  3. Beuge dein linkes Knie so weit, dass es einen 90-Grad-Winkel erreicht.

  4. Dein rechtes Knie sinkt in Richtung Boden.

  5. Drücke dich dann wieder zurück in die Starthaltung und führe den Ausfallschritt mit dem rechten Bein durch.

  6. 3 Sets mit 8 bis 10 Wiederholungen pro Bein

Tipps: Kippe mit deinem Becken nicht seitlich ab, sondern halte es stabil. Verdrehe auch nicht deine Wirbelsäule. Richte deinen Blick nach vorne aus.

  1. Begebe dich in die Ausgangsstelle der Kniebeuge.

  2. Springe mit beiden Füßen vom Boden ab und lande auf einer vor dir aufgestellten Box (oder anderweitigen Erhöhung).

  3. Hüpfe anschließend vorsichtig wieder herunter.

  4. 3 Sets, 8 bis 10 Sprünge


Tipps: Die Box sollte so hoch sein, dass du ohne Probleme auf ihr landen kannst und dabei kein spitzer Winkel in deinen Kniegelenken entsteht. Ist dies der Fall, solltest du etwas Niedrigeres wählen.

 

  1. Lege dich mit dem Rücken auf eine Matte.

  2. Winkle deine Knie an und stelle deine Füße flach auf die Matte.

  3. Hebe dein Gesäß vom Boden ab, bis dein Körper von den Knien bis zu den Schultern eine gerade Linie bildet.

  4. Halte dies kurz und begebe dich in die Ausgangsstellung zurück.

  5. 3 Sets, 8 bis 10 Wiederholungen


Tipps: Halte deine beiden Hüftknochen auf einer Ebene, sodass dein Becken nicht seitlich absinkt. Stütze dich mit deinen Armen währenddessen auf der Matte ab.

  1. Begebe dich in die Liegestützposition, in der nur deine Hände und deine Füße die Matte berühren.

  2. Beuge deine Ellbogen und sinke so weit nach unten ab, dass deine Brust fast den Boden berührt.

  3. Drücke dich anschließend kraftvoll wieder nach oben.

  4. 3 Sets, 8 bis 10 Wiederholungen


Tipps: Halte deinen Oberkörper und deine Beine die ganze Zeit in einer geraden Linie. Hänge nicht mit deiner Hüfte nach unten durch. Dein Nacken bleibt lang und dein Blick geht Richtung Boden.



  1. Lege dich mit dem Bauch auf eine Matte.

  2. Deine Arme zeigen gestreckt nach vorne.

  3. Hebe beide Arme und beide Beine gestreckt vom Boden ab.

  4. 3 Sets, jeweils für 30 Sekunden


Tipps: Richte dein Gesicht während der Übung nach unten in Richtung Matte, damit dein Nacken lang bleibt. Atme normal weiter, ohne die Luft anzuhalten.




  1. Lege dich mit dem Bauch auf die Matte.

  2. Stütze deine Unterarme auf, wobei deine Hände nach vorne zeigen.

  3. Stelle deine Füße auf.

  4. Hebe dein Becken vom Boden ab, sodass du vom Kopf bis zu den Fersen eine gerade Linie bildest.

  5. 3 Sets, jeweils 30 bis 60 Sekunden


Tipps: Sinke nicht in deiner Hüfte durch. Ziehe den Bauchnabel stattdessen ein und sorge für eine gute Bauchmuskelspannung. Vermeide es deinen Nacken zu überstrecken und blicke zum Boden.



  1. Lege dich auf die linke Seite und stütze dich mit deinem linken Unterarm ab.

  2. Dein rechter Fuß liegt auf deinem linken.

  3. Hebe nun dein Becken an, sodass sich dein Körper von deiner linken Schulter bis zu deiner linken Ferse in einer geraden Ebene befindet.

  4. Wechsle anschließend auf die rechte Seite.

  5. 3 Sets, jeweils 30 bis 60 Sekunden


Tipps: Stemme deine rechte Hand in die Hüfte oder strecke sie nach oben Richtung Decke. Halte dich die ganze Zeit über gerade und sinke nicht mit dem Gesäß ab.



  1. Setze dich auf die Matte und stelle deine Knie an, sodass du dich mit deinen Fersen abstützt.

  2. Lehne dich mit deinem Rücken etwas zurück.

  3. Rotiere dann deinen Oberkörper nach links und berühre mit beiden Händen die Matte links neben deinem Gesäß.

  4. Drehe dich dann zurück und führe dasselbe auf der rechten Seite durch.

  5. 3 Sets, 10 bis 15 Wiederholungen pro Seite


Tipps: Bewege nicht nur deine Arme, sondern drehe dich mit deinem ganzen Oberkörper. Halte die Wirbelsäule dabei aufrecht.



  1. Stelle dich aufrecht und stabil hin.

  2. Gehe in die Hocke und setze beide Hände links und rechts von deinen Füßen auf der Matte ab.
  3. Springe mit deinen Füßen nach hinten, sodass du in der Ausgangsstellung der Liegestütze landest.

  4. Springe mit deinen Füßen wieder zurück zwischen deine Hände und schließe die Übung mit einem Strecksprung nach oben ab.

  5. 3 Sets, 10 bis 15 Wiederholungen

 

Tipps: Halte dich in der Liegestützposition gerade und hänge nicht mit deinem Bauch nach unten durch. Ist dir das Springen zu anstrengend, kannst du die Beine auch nacheinander nach hinten ausstrecken beziehungsweise wieder nach vorne holen.


Nach Abschluss deines Krafttrainings solltest du dich unbedingt noch Ausdehnen, um Verspannungen zu vermeiden. Dafür bieten sich vor allem folgende Übungen an:

  • – Hüftdehnung im tiefen Ausfallschritt
  • – Dehnung des Quadriceps
  • – Wadendehnung an der Wand
  • – Seitneigung der Wirbelsäule
  • – Brustdehnung mit Arm an der Wand



Kraftübungen mit Geräten

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Folgende Kraftübungen findest du im Video:

Fazit

Wie du siehst, gibt es einige Übungen, mit denen du auch ohne Geräte Kraft aufbauen und somit deine Leistung im Radsport verbessern kannst. Steigere dich stets langsam, um deinen Körper an die neue Belastung zu gewöhnen.

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