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Velothon 2016

Erstes Jedermannrennen auf einem Rennrad

Die Nacht vor dem “großen Tag” steht an. Velothon 2016, Jedermannrennen, ich komme..

Ich bin aufgeregt und weiß nicht wirklich, was auf mich zukommt. Ich befestige meine Startnummer am Lenker und auf der Rückseite von meinem Trikot. Des weiteren lege ich meine Sporthose, Unterhose mit Polster, Schuhe, Helm und meine neue Fahrradbrille raus. Eine Trinkflasche steht bereit zum Auffüllen mit einer Magnesium Tablette, nun suche ich noch meine Verbindung zum Treffpunkt mit meinen Freunden raus. Soweit bin ich der Meinung, dass ich alles vorbereitet habe…Es wird Zeit fürs Bett, wenigstens noch ein wenig  Schlaf bekommen.

Grrr..Der Wecker klingelt gefühlt eine Stunde später. Ich habe voller Aufregung ziemlich unruhig geschlafen und bin einfach gespannt, was mich heute erwarten wird. Ich begebe mich in die Küche, esse Müsli, trinke Orangensaft und checke nochmal meine Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Ich fahre mit zeitlichen Puffer zur Bahn, kaufe mir ein Fahrradticket und steige in meine Bahn ein. Ich bin nicht der einzige, der um diese Uhrzeit bereits auf dem Weg zur Straße des 17. Junis fährt. Bahnhof Tiergarten angekommen, wird es stressig. So viele Radfahrerinnen und Radfahrer, Menschen mit Handbike, Tandems, Renn- & Trekkingrädern sind um mich, ich begebe mich auf die Suche nach meinen Freunden. Da wir alle die gleichen Trikots anhaben, ein Handy besitzen, gelingt das Auffinden ziemlich schnell.

Im Startblock D

Da stehe ich nun im Startblock D mit Christian, Kollegen und 10.000 Radsport Verrückten.
Ich musste vor Aufregung glatt nochmal auf die Toilette gehen und warte nun darauf, dass es los geht. Zwischen 7:40 Uhr bis 8:20 Uhr wird im Abstand von mehreren Minuten jeder Startblock zum Start freigegeben. Der Countdown läuft runter und nun fahre auch ich den Velothon 2016. Natürlich habe ich mir nicht die Strecke angesehen und fahre einfach allen hinterher. Wie es so üblich ist, überholen mich andere und es entsteht in mir das Gefühl, viel zu langsam zu sein. Schneller als man denkt, werde ich mitgezogen vom Tempo, ob sich das noch rächen wird?

Die Strecke

Von der Straße des 17. Juni geht es am Brandenburger Tor durch den Potsdamer Platz zum Schloss Charlottenburg vorbei. Dort wartet der erste kleine Anstieg, der meinen Puls nach oben schießen lässt. Ich hoffe wirklich, dass es weiterhin flach bleibt, doch spätestens auf der Havelchaussee im Grunewald wartet für mich ein “Berganstieg”. Ich kämpfe, gebe alles, um nach oben zukommen und bin überglücklich, als ich diesen “Berg” bezwinge. 

Oben angekommen geht es Bergab, gefühlt fliege ich auf diesem Rennrad über die Straße, bremse aber voller Respekt rechtzeitig vor den Kurven. Christian und Co. habe ich komplett verloren. Es wird flacher und ich gönne mir einen Schluck aus meiner Trinkflasche. Erste Erschöpfung macht sich breit, ich bin eindeutig zu früh, zu schnell losgefahren und nehme etwas Geschwindigkeit raus. Es geht nach Steglitz- Zehlendorf und dort kommt es zur Abzweigung von denen, die nur 60 km fahren und denen, die mehr fahren werden. Für mich geht es ohne Komplikationen durch Neukölln bergab in Richtung Tempelhofer Feld.

Über die damalige Rollbahn, wo Flugzeuge gestartet und gelandet sind, fahre ich Richtung Friedrichshain- Kreuzberg an der Berliner Mauer vorbei. Über den Stadtteil Mitte am Fernsehturm geht es zurück zur Siegessäule, wo wir heute früh alle gestartet waren.

Die komplette Strecke kannst du bei der B.Z einsehen: https://www.bz-berlin.de/berlin/velothon-2016-in-berlin-so-wird-gefahren-das-sind-die-sperrungen  

Ziel, Bier und Muskelkater

Ziellinie. Erleichterung, Freude und Erschöpfung machen sich breit. Um die Kurve herum geht es zum Reichstag, dort erhält jeder eine “Finisher Medaille”. Am vereinbarten Treffpunkt warten meine Freunde und Kollegen auf mich. Bei gekühlten Getränken und warmen Speisen sprechen wir über unsere Eindrücke und Erfahrungen. War das eine rasante Sightseeing Tour durch Berlin und auch für mich als Berliner eine Abwechslung mit vielen Neuentdeckungen.

Mit der Bahn geht es voller Euphorie nach Hause. Ich habe es tatsächlich geschafft, was für ein Gefühl, so viel Neues gesehen, geschwitzt und gelitten auf dem Rennrad habe ich, doch nun muss ich es wohl am nächsten Tag wieder abgeben müssen. Am kommenden Morgen beginnt mein Arbeitstag und meine Kollegen und ich schwärmen immer noch von diesem Event und den gemachten Erfahrungen. Nach Arbeit gebe ich schweren Herzens das Rennrad ab. Ob ich es mir nochmal ausleihen werde?

Bis bald Euer Julian

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