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Gravelbike

Ein Trend aus den USA ist inzwischen auch bei uns angelangt: Gravelbikes. Die Fahrräder der Extraklasse zeichnen sich durch ihre enorme Vielseitigkeit und oft breiteren Reifen aus. Was macht diese Bikes zu etwas Besonderes – auf Asphalt, Schotterpisten und Feldwegen gleichermaßen? Hier erfährst du, worauf es beim “Graveln” ankommt.

Bergpunkte

  • Trend aus den USA
  • Gravelbikes sind ein Mix aus Mountainbike und Rennrad
  • Gravelbikes sind sehr für Bikepacking beliebt, Reisen mit den nötigsten Materialien für Übernachtungen
  • Sportlich oder doch längere Touren? Je nach Einsatzzweck unterscheiden sich Gravelbikes deutlich
  • Eine Probefahrt hilft, um ein Gefühl vom Rad zu bekommen
  • Ein gutes Gravelbike kostet zwischen 2000€ -3000€

Was ist ein Gravelbike?

Gravel” entstammt dem englischsprachigen Raum und bedeutet “Schotter”. Damit ist eigentlich schon klar, worum es geht: unebenes Gelände, Abenteuer und Geschwindigkeit – und Komfort. Denn sie erlauben dir eine aufrechtere Position als bei anderen Rädern. Zugleich eignen sie sich für breitere Reifen (bis 40 mm). Dadurch ergibt sich im Regelfall ein längeres Lenkrohr

Die Bikes bieten durch ihre flexible Bereifung bequemen Fahrspaß im Multi-Terrain: Asphaltierte Straßen, Schotter und unbefestigte Wald- und Feldwege sind für die Komfort-Rennräder ideal nutzbar. Du kannst sie für Singletrails nutzen oder ausdauernde Touren unternehmen. Denn sie sind üblicherweise mit vielfältigen Optionen zum Anbringen von Zubehör ausgerüstet.

Merkmale – typisch für ein Gravelbike:

  • verlängertes Ober- und Steuerrohr (aufrechtes Sitzen) 
  • breitere Reifen möglich 
  • für diverse Geländeböden nutzbar 
  • verschiedene Optionen für Zubehör und Gepäck

Einsatzgebiet – wo sind Gravelbikes nutzbar?

Gravelbikes verbinden die Vorzüge vom Mountainbike und Rennrad auf clevere und minimalistische Art. Die Bikes kannst du sowohl auf Schotterpisten als auch im Wald fahren. Ob der MTB-Trail oder über Asphaltserpentinen: Gravelbikes setzen den Fokus auf Vielseitigkeit und den Anspruch auf komfortable Leichtigkeit. 

Du kannst mit dem Bike deiner Entdecker- und Abenteuerlust freien Lauf lassen. Denn hierbei geht es nicht primär um den Wettbewerb und die Geschwindigkeit. Spaß und Stressabbau stehen stattdessen im Vordergrund. Es lohnt sich, wenn du schon vor der Anschaffung eine ungefähre Ahnung hast, wo du hauptsächlich fahren wirst: Feldwege am Stadtrand? Asphaltierte Straßen in der City? Oder gänzlich offroad und sprichwörtlich “fernab der Zivilisation”? Die fast endlos erscheinenden Möglichkeiten können die Auswahl erheblich erschweren. Die folgenden Kategorien unterstützen dich ggf. bei der Entscheidungsfindung.

Das Abenteuer erwartet dich bei jenen Gravelbikes, die deutlich stärker von Mountainbikes beeinflusst wurden. Sie zeichnen sich bspw. durch profilierte XC-Reifen aus. Dabei kommen sie offroad zurecht. Schotterpisten und Asphalt stellen keine Probleme dar. Sie sind darauf sogar schneller unterwegs als klassische MTBs. 


Solche Räder bieten zudem mehr Bequemlichkeit, weil der Sattel niedriger ausfällt. Zusätzlich sind die Lenkwinkel flacher gestaltet, während der Lenker breiter ist. Durch ihre Vielseitigkeit erlauben die Adventure-Bikes etliches Zubehör: Gepäck, Schutzbleche oder Flaschenhalter sind dank verschiedener Punkte zum Anschrauben kein Problem.

Den Löwenanteil auf dem Markt der Räder machen die Backroad-Bikes aus. Sie ähneln stärker dem üblichen Endurance- oder CX-Bikes. Die Reifen bieten hier eine geringfügige oder gar keine Profilierung. Insgesamt kommen die Fahrräder leicht daher. Als agile Lösung für Feldwege, Waldwege, Schotter und Asphalt sind sie gut geeignet. Für Singletrails eher nicht.

Custom-Bikes sind ungemein flexibel und können stark an die eigenen Ansprüche angepasst werden. Ihre Flexibilität macht sie für spezielle Anforderungen optimal. Das umfasst praktisch alle Einsatzzwecke, die von den üblichen Bikes nicht erfüllbar sind. Dabei unterscheiden sich bspw. die Laufräder oder die Breite der Reifen voneinander. Auch die Geometrie kann verschieden ausfallen. Somit zählen sie zu jenen Rädern, die sich ideal auf individuelle Bedürfnisse abstimmen lassen.

Unterschied zum Rennrad und Mountainbike

Beim typischen Rennrad stehen der Wettkampf und die hohe Geschwindigkeit im Fokus. Dagegen ist das Mountainbike stärker auf Gelände ausgerichtet. Das Gravelbike schafft es nun, diese beiden Merkmale miteinander zu vereinen. Es stellt das optimale Alltagsrad dar. Denn du kannst mit ihm deine Ausdauer auf längeren Strecken trainieren. Entscheidend für die Unterschiede sind drei Aspekte: 

  • Ausstattung
  • Bereifung
  • Lenker

Unterschied zum Rennrad:

Klassische Rennräder bieten eher schmale Reifen mit wenig Profilierung, da es hierbei mehr um die Schnelligkeit als den Fahrspaß geht. Dadurch eignen sie sich nicht für unwegsames Gelände. Die “Gravels” können das aber durchaus. Die breitere Bereifung erhöht das Vergnügen, die Sicherheit, den Komfort und erlaubt eine angemessene Geschwindigkeit. Damit sind die Räder im Allgemeinen nicht für Wettkämpfe konzipiert.

Unterschied zum Mountainbike:

Die Ähnlichkeit zum Mountainbike teilen sich die Bikes vorrangig aufgrund der verschiedenen Untergründe für die sie sich eignen. Du kannst mit dem “Gravel” wie mit einem MTB komfortabel querfeldein fahren. Dropbars und tiefergelegte Tretlager sind hierbei gängig.

Reisen mit Gravelbike: Bikepacking?

Ihre vielseitigen Möglichkeiten, um Zubehör und Gepäck festzumachen, machen die Bikes zu flexiblen Alltags- und Trainingsrädern. Dabei bieten die Fahrräder mehrere Punkte am Rahmen, um z. B. Flaschenhalter oder Schutzbleche zu befestigen. Längere Touren, ggf. mit Übernachtungen, sind kein Problem. 

Speziell die Optionen, um Taschen am Frame anzubringen, machen sie zu einem richtigen Allrounder in der freien Natur. Hierbei ist es wichtig, dass du dich auf das Wesentliche konzentrierst: Pack nur das Equipment und Gepäck ans Rad, das du wirklich benötigst. Ansonsten leidet nicht nur das Gewicht des Bikes, sondern auch der Komfort und Spaß beim Fahren. 

Ideal ist es, kleinere Taschen zu nutzen. Diese kannst du ausgewogen rundum verteilen. Auf die Weise verbessert sich die Gewichtsbelastung am Rahmen. Tipp: Drück die schweren Gegenstände möglichst tief in die Gepäcktaschen, um deutliche Pendelbewegungen zu vermeiden. 

Gleichzeitig lohnt es sich, die übliche Sitzposition beizubehalten. Ändere sie nicht zugunsten des Gepäcks. Schwere Rucksäcke bspw. beeinflussen die Position auf dem Rad und belasten die Muskeln. Das zieht vorrangig auf längeren Strecken schmerzhafte Verspannungen nach sich. Wer letztlich auf die Packliste und die Gewichtsverteilung achtet, kann mit dem Gravel-Rad problemlos reisen.

Was solltest du beim Kauf beachten?

Die Anschaffung hängt unmittelbar vom geplanten Einsatzgebiet ab. Singletrail oder ausschweifendes Abenteuer? Pendeln zur Arbeit oder komfortables Fahren über verschiedene Untergründe? Training oder entspanntes Radeln? Wer diese Fragen weitgehend beantwortet, kann bereits diverse Modelle in die engere Wahl ziehen.

Tipp

Zusätzlich kommt es beim Kauf auf die folgenden Kriterien an:

  • Reifendicke/-breite
  • Profilierung
  • Befestigungspunkte für verschiedenes Zubehör
  • Material für Rahmen und Gabel
  • Kosten
  • Das Handling und Gewicht des Bikes lassen sich grundsätzlich durch das Material beeinflussen. Normalerweise bieten die Hersteller passende Gabeln zum jeweiligen Frameset. Aber wenn du dein Bike lieber für deinen Bedarf individuell zusammenstellen willst, kommst du um die Materialfrage nicht herum. Es sind grundsätzlich Gabeln und Frames aus Aluminium, Carbon, Titan oder Stahl erhältlich. 

    Bei den Kosten gibt es hingegen kaum eine Grenze. Für gewöhnlich liegen die Preise bei rund 1000 Euro für günstigere Modelle. Kostspieligere Bikes kosten rund 5000 Euro. Durchschnittlich kannst du mit Anschaffungskosten von ca. 900 bis 3000 Euro rechnen.

    Worin unterscheiden sich die Gravelbikes?

    Sicherheit, Komfort und Handling sind bei den Bikes wesentlich. Dabei sollen sie mit erhöhter Flexibilität auf unterschiedlichen Böden überzeugen. Um das zu gewährleisten, sind verschiedene Ausführungen erhältlich. Diese Differenzen erläutern wir dir im Folgenden.

    Du bekommst den Fahrradrahmen sowie die Gabel der Bikes grundsätzlich in vier  gängigen Materialien angeboten: 

    • Carbon
    • Stahl
    • Titan
    • Aluminium


    Das Material beeinflusst die Fahreigenschaften. Grundsätzlich ist Aluminium als Rahmen- und Gabelmaterial eher seltener bzw. vorrangig bei preiswerten Modellen anzutreffen. Es stellt generell die preisgünstigste Option dar, v. a. wenn du die Gabel später wechseln möchtest. Häufiger kommen Stahl oder Carbon zum Einsatz. Teurer wird es letztlich mit einem Rahmen aus Titan. 

    Ein Fahrradrahmen aus Carbon garantiert dir eine gewisse Leichtigkeit. Jedoch ist das Material tendenziell empfindlicher. Zäh und zugleich vielfältiger geht es mit Stahl zu. Dabei beeinflussen der jeweilige Rohrsatz und dessen Verarbeitung, wie es sich mit dämpfenden Merkmalen, der Steifigkeit oder dem Gewicht verhält. Oft kommt Stahl bei Adventure-Bikes für die Offroad-Nutzung zum Einsatz. 

    Zu guter Letzt überzeugt Titan trotz seines hohen Preises mit schicken Merkmalen. Es sieht gut aus und optimiert die Vorzüge des Stahls zusätzlich. Bspw. ist es ebenso robust, bietet jedoch eine bessere Dämpfung bei gleichzeitig geringerem Eigengewicht. Rost kann dem Rahmen außerdem nichts anhaben.

    Die Reifen ermöglichen die Kategorisierung des Bikes für ein bestimmtes Einsatzgebiet. Dabei beeinflussen sie das Handling und die Geometrie. Im Allgemeinen lassen sich die Reifen in jene für Speed (Geschwindigkeit), Grip (für sicheres Fahren) und Komfort unterscheiden. 

    700C-Räder gelten als ein typisches Reifenformat. Es ist bei Rennrädern und den meisten Gravelbikes üblich. Die Reifenbreite beträgt im Regelfall 28 bis 40 mm. Ein geringer Widerstand beim Rollen bietet dir eine optimale Nutzung auf Asphaltstraßen sowie kurvigen Strecken. 


    Daneben sind 650B (Semi-)Slicks geläufig. Sie sind kaum profiliert und 42 bis 50 mm breit. Durch das Format sind sie seltener im Gebrauch. Sie ermöglichen den vibrationsarmen Einsatz auf unebenen Untergründen. Auf diese Weise erhöht sich dein Komfort. Allerdings ist Vorsicht auf feuchten und matschigen Böden geboten: Durch die geringe bis nicht vorhandene Profilierung verfügen die Reifen über einen schlechteren Grip. Das beeinflusst letztlich die Sicherheit beim Fahren und sollte unbedingt berücksichtigt werden.

    Fazit

    Gravelbikes sind die neuen Trendräder aus den USA. Sie bieten dir vielfältigen Fahrspaß auf unterschiedlichen Strecken und einen hohen Komfort. Für das optimale Erleben kommt es auf mehrere Merkmale an (Reifen, Räder, Materialien und Ausstattung). Wer die Details in die eigenen Überlegungen einbezieht, findet schnell das passende Bike für das nächste Abenteuer.

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