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Lastenrad

Lastenräder liegen im Trend, weil sie im Alltag praktisch und umweltfreundlich sind. Die lästige Parkplatzsuche in Stadtzentren fällt weg und die Kosten für ein Fitnessstudio kann man sich mit der Anschaffung auch noch sparen. Selbst Großfamilien ist es mit einem Lastenfahrrad problemlos möglich, auf das Auto zu verzichten. Je nach Fahrradmodell lassen sich damit bis zu 250 Kilogramm transportieren. Aber was ist ein Lastenrad? Welche Vorteile hat ein Transportrad und was muss ich bedenken, wenn ich mir ein Lastenfahrrad kaufen möchte?

Bergpunkte

  • Ein Lastenrad kann bis zu 250 Kilogramm transportieren
  • Es fördert die Fitness
  • Ein Transportrad lässt sich auch mit Fertigbaukästen selber bauen
  • Ein Lastenfahrrad vom Fahrradladen kostet bis zu 5.500 €
  • Lastenräder können auch mit elektronischer Unterstützung erworben werden

Was ist ein Lastenrad?

Das klassische Lastenrad, auch Transportfahrrad oder Cargobike genannt, kennt jeder: das Postrad. Seit vielen Jahren fahren auch auf dem Land Postangestellte die Post mit einem sogenannten Lastenrad aus. Gut erkennbar an der großzügigen Fronttasche und den Taschen auf dem Sattel bietet ein Transportfahrrad ausreichend Staumöglichkeiten, um Einkäufe oder andere Dinge zu transportieren. Dabei ist das Postrad nur eins von vielen unterschiedlichen Transporträdern, die je nach Einsatzgebiet und Aufgabe zum Einsatz kommen. Die Auf- und Anbauten lassen sich dabei individuell auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Das Cargorad hat zwei oder drei Räder. Manchmal sieht man auch vierrädrige Transporträder auf der Straße. E-Lastenräder sind mit einem Antrieb ausgestattet und unterstützen dich beim Fahren.

Welche Vorteile hat ein Transportrad?

  • Transport von Lasten möglich
  • Lastenräder sind günstig in der Anschaffung und Unterhaltung im Vergleich zum Auto
  • Lastenräder fördert Fitness
  • Lastenräder schaffen eine positive Umwelt- Bilanz

Der Klimawandel ist kein Phantasiekonstrukt, sondern leider eine wissenschaftlich belegte Realität. Die globale Erderwärmung beschäftigt nicht nur Politiker, sondern auch immer mehr Menschen in ihrem Alltag. Deshalb wünschen sich viele eine umweltfreundliche Alternative zum Auto, die dennoch Mobilität im Alltag bietet. Die Frage, wie man Großeinkäufe erledigt, hat viele Menschen bisher davon abgeschreckt, das Auto zu verkaufen oder zumindest häufig stehen zu lassen.

Das Lastenrad ist aber eine Möglichkeit, die Städte autofreier machen kann und spart nach Angaben des VCD auf 20 Kilometer rund 800 Kilo Kohlenstoffdioxid Co2 ein. Dabei gibt es viele Vorteile. Für ein Transportrad benötigt man weder einen Führerschein, noch einen Parkplatz. Gerade die Parkplatzsuche kann in einer Großstadt richtig lästig sein. Wer mit einem Transportrad unterwegs ist, muss keinen teuren Parkplatz in der Tiefgarage bezahlen. Mit einem Cargobike steht man nicht im Stau, sondern kann an der Autokolonne einfach vorbei fahren. Nicht zu vergessen ist, dass das Radfahren mit einem Lastenfahrrad fit hält. Außerdem lässt sich bares Geld sparen. Den Anschaffungspreis hat man schnell wieder drin, denn für ein Lastenrad bezahlt man keine Steuern und kein Benzin.

Versichert man sein Fahrrad beispielsweise gegen Diebstahl, so ist auch das wesentlich günstiger, als eine Vollkaskoversicherung beim Auto. Inspektion und Wartung sind deutlich günstiger als bei einem Auto. Dies gilt auch für Ersatzteile. Außerdem fördern viele Bundesländer und Städte die Anschaffung eines Lastenrads. Die Stadt Köln zahlt ihren Bürgern einen Bonus, wenn sie sich ein Lastenfahrrad kaufen.

Ein Cargobike unterscheidet sich auf den ersten Blick technisch nicht allzu sehr von einem normalen Fahrrad. Es hat vorne und hinten eine Transportvorrichtung, also Platz, um Gegenstände oder Taschen zu verstauen. Sie eignen sich aber auch gut, um Tiere mitzunehmen. Auf der Vorderseite kann so zum Beispiel ein kleiner Hund mitfahren. Meistens sind Lastenräder mit zwei Rädern in der Mitte verstärkt, werden aber gefahren, wie alle normalen Räder. Zudem gibt es Zweiräder, die einen verlängerten Radstand haben, weil vorne oder hinten eine Ladefläche angebracht ist. Meist ist diese Ladefläche tiefliegend. Getränkekisten können so ganz einfach auf die Ladefläche gestellt werden, während man bei einem normalen Fahrrad die Getränkekiste auf den Sattel stellt. Mit solchen Modellen lassen sich nach Angaben des VCD bis zu 150 Kilogramm pro Fahrt transportieren. Beim Fahren gibt es nur einen kleinen Unterschied im Vergleich zum normalen Fahrrad: Der Wendekreis ist wegen der Lenkung größer als beim herkömmlichen Rad. Kurven lassen sich gut bewältigen, aber müssen größer gefahren werden. Zweiräder sind sehr stabil und sind im Vergleich zu dreirädrigen Lastenrädern wesentlich leichter. Deshalb kann man mit einem Zweirad schneller fahren als mit einem Dreirad. Allerdings haben auch dreirädrige Transporträder ihren Vorteil:

Sie sind noch stabiler und bieten wesentlich mehr Stauraum. Wer sich überlegt ein Cargobike anzuschaffen, sollte sich also vor allem die Frage stellen, was er mit dem Rad transportieren möchte. Eine kleine Familie hat vielleicht andere Bedürfnisse als ein Gewerbetreibender. Transporträder mit drei oder vier Rädern können bis zu 300 Kilo transportieren, insbesondere wenn sie mit einem Elektroantrieb ausgestattet sind. Das kann von Modell zu Modell verschieden sein. Wie bei den zweirädrigen Transporträdern kann der Stauraum entweder hinten oder vorne angebracht sein. Mit mehrspurigen Rädern kann man nicht ganz so schnell fahren. Besonders in den Kurven muss man abbremsen, damit das Rad nicht kippt. Der Wendekreis beim Lenken ist auch etwas größer als bei einem normalen Fahrrad. Im Gegenzug bieten diese Räder mehr Sicherheit, weil sie wesentlich stabiler sind. Ein Nachteil ist, dass man mit vierrädrigen Transporträdern nicht ganz so schnell fahren kann.

Wofür wird das Bike benötigt?

Lastenräder liegen im Trend und gehören in Großstädten bereits zum alltäglichen Bild. Auf dem Land werden sie aber auch gerne eingesetzt. Manchmal kann es sich auch lohnen, ein Cargobike gemeinsam mit Freunden, Familienmitgliedern oder Nachbarn anzuschaffen. Das hängt von den individuellen Erwartungen und der Nutzungshäufigkeit ab. Ein Lastenrad kann beispielsweise eingesetzt werden, um die Anschaffung eines Zweitwagens zu vermeiden. Transporträder sind inzwischen auch bei Gewerbetreibenden gefragt. Dies gilt vor allem für größere Städte, in denen sich kurze Autofahrten nicht lohnen. In Großstädten nutzen durchaus auch Handwerker ein Transportrad, um schnell zum Kunden zu kommen. Alternativ zum Lastenrad käme vielleicht auch ein Fahrradanhänger in Frage. Sie bieten eine hohe Flexibilität, weil der Anhänger einfach abgehängt werden kann, wenn er nicht benötigt wird. Nachteil ist, dass ein Anhänger nicht so viel Last transportieren kann, wie ein spezielles Cargobike.

Unterwegs mit dem Lastenrad​

Wer dauerhaft auf sein Auto verzichten will, wünscht sich trotzdem, mobil zu sein. Die gute Nachricht lautet, dass das Zugfahren in einigen Bundesländern mit dem öffentlichen Nahverkehr möglich ist. In anderen ist die Mitnahme zwar noch nicht erlaubt, aber viele Kommunen wollen autofreier werden und unterstützen daher Alternativen zum Auto. Im bundesweiten Bahnverkehr hängt die Mitnahme häufig davon ab, ob ein Tandemstellplatz vorhanden ist, da Lastenräder in der Regel länger sind als normale Räder. Im Fernverkehr muss die Mitnahme registriert und ein Platz reserviert werden. Es ist zu erwarten, dass das Angebot zur Mitnahme von Transporträdern im öffentlichen Nahverkehr weiter steigt und gefördert wird.

Lastenfahrräder gibt es mit und ohne Elektroantrieb. Durch den technischen Fortschritt und die Weiterentwicklung der Fahrräder gibt es inzwischen viele Modelle, die man auch später noch nachrüsten kann. Bei der Frage, ob man sich ein Lastenfahrrad mit oder ohne Elektroantrieb anschafft, spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Welche Strecke willst du damit fahren? Gibt es viele Steigungen? Wie lange bin ich mit dem Cargorad unterwegs? Welches Gewicht möchte ich mit dem Transportrad transportieren?

Bei vielen Steigungen und schwerer Last empfiehlt sich ein Transportrad mit Elektroantrieb. Es unterstützt dich beim fahren. Ein entsprechender Antrieb ist speziell für Lastenfahrräder ausgelegt und unterstützt dich beim fahren. Wichtig ist dabei, auf den Akku zu achten. Hält er die eigene Tagesstrecke durch? Natürlich kann man jederzeit einen zusätzlichen Akku kaufen und mitnehmen, allerdings benötigt auch dieser Platz und hat zusätzliches Gewicht. Das solltest du bei deiner Entscheidung bedenken.

Die Ausstattung eines Lastenrads kann so unterschiedlich sein, wie seine Fahrer. Es gibt Cargobikes, die darauf ausgelegt sind, Kinder zu transportieren. Sie sind mit Kindersitzen und Kindergurten ausgestattet, um beispielsweise Kinder sicher in den Kindergarten zu fahren. Mit einfachen Handgriffen lassen sich solche Räder auch so umfunktionieren, dass problemlos Getränkekisten transportiert werden können. Es gibt Transporträder, deren Aufbauten eine Kühlbox enthalten. Auch das Anbringen einer abschließbaren Box ist möglich. Diese kann praktisch sein, wenn Einkäufe sicher verstaut werden sollen oder mehrere Erledigungen anstehen. Transporträder können viele Ausstattungsmerkmale aufweisen. Viele Hersteller bieten sogar an, ganz individuelle Lastenräder nach Wunsch des Kunden herzustellen. In größeren Städten besteht die Möglichkeit, sich ein solches Rad auszuleihen, um es im Alltag zu testen.

Lastenfahrräder kosten mindestens 2500 Euro. Transporträder mit E-Antrieb beginnen bei einem Preis von 2200 Euro und steigen auf bis zu 5000 Euro. Caring-E-Lastenräder, die besonders für Kurven geeignet sind, kosten etwa ab 3500 Euro. Hinzu kommen die jährlichen Kosten für eine Inspektion. Zur eigenen Sicherheit ist es wichtig, sein Rad regelmäßig durchchecken zu lassen. Vorteil ist dabei, dass Fahrradinspektionen wesentlich günstiger sind, als die Wartung eines Fahrzeugs.

Kann man ein Transportrad auch selbst bauen?

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Lastenräder sind wesentlich günstiger als ein Auto, sie haben aber ihren Preis. Bastler und Tüftler können sich auch selbst ein solches Rad bauen. Im Internet und im Fachhandel gibt es fertige Bausätze, mit deren Hilfe man sein eigenes Cargobike bauen kann. Beispielsweise lässt sich ein sogenannter Lift relativ einfach an einem herkömmlichen Fahrrad befestigen. Dazu muss man das Vorderrad abschrauben und den Lift am Tretlager und an der Gabel befestigen, also in Höhe der Position der Pedale. Im Internet gibt es weitere Bastelanleitungen für Tüftler. Herkömmliche Fahrräder lassen sich so preiswert mit ein wenig Geschick zu einem Lastenfahrrad umfunktionieren. Wichtig ist jedoch, auf die Sicherheit des selbstgebauten Rads zu achten. Alle Teile müssen sicher verbaut sein, um am Straßenverkehr teilzunehmen.

Fazit

Im Stadtverkehr am Stau vorbei radeln? Umweltfreundlich Lasten von einem zum anderen Ort transportieren? Mit dem Lastenrad kein Problem. Auch wenn der Anschaffungspreis ordentlich ist, besonders mit Elektroantrieb, so rechnet sich die Anschaffung und der Unterhalt deutlich im Vergleich zum Auto und der eigenen Gesundheit tut Bewegung ebenfalls gut.

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